Krankenpflegeverein Gisingen Ihr Partner für ein gesundes Leben
„Krankenschwestern“ haben, so sagt es ihr Berufsbild, vier grundlegende Aufgaben:
* (vgl. Olbrich 1999):
- Gesundheit zu fördern
- Krankheit zu verhüten
- Gesundheit wiederherzustellen
- Leiden zu lindern.
Deshalb ist ihre offizielle Berufsbezeichnung „Gesundheits- und Krankenschwester/Pfleger.“ Durch diese Umfassenden Tätigkeiten der
Gesundheits- und Krankenschwestern werden aus den ehemals „Krankenpflegevereinen“ nun „Gesundheits- und Krankenpflegevereine“.
Keine Sorge. Keine der bisherigen Aufgaben der Pflege und der Betreuung zu Hause fallen damit weg. Aber zusätzliche Aspekte der
Gesundheitsförderung kommen zur Tätigkeit der Krankenpflegevereine dazu und erweitern das Spektrum und deren Handlungsfeld.
Gesundheit ist mehr als „nur“ die Abwesenheit von Krankheit. Zwei Dimensionen von Gesundheit sind wichtig:
Die soziale Dimension der Gesundheit
Diese dient der gesundheitsgerechten Gestaltung der sozialen und natürlichen Lebenswelt jedes Einzelnen und der Familien. Die persönliche
Dimension von Gesundheit Damit sind alle notwendigen Kompetenzen für jeden einzelnen Menschen gemeint, damit er seine persönliche
Gesundheit erhalten und verbessern kann. Die Stärkung der persönlichen Kompetenzen und der sozialen Faktoren sind zentrale Ansätze der
Gesundheitsförderung in der Hauskrankenpflege. Auch kranke und in ihrer Gesundheit gefährdete Menschen können ihre Erfahrungen nutzen
und sich aktiv mit ihrer Lebenssituation auseinander setzen und diese „gesund“ beeinflussen und gestalten. Dabei können sie nicht nur
gesundheitliche Risiken mindern, sondern insbesondere ihre Fähigkeiten neu entdecken bzw. entfalten, selbstbestimmend z.B. mit einer
chronischen Erkrankung oder einer Einschränkung umzugehen. Der wesentliche Beitrag der Pflegenden besteht darin, dieses Lernen anzustoßen
und zu begleiten.
Die Tätigkeit der Gesundheits- und Krankenschwestern in den Krankenpflegevereinen und die Vereine selbst sind schon vielfältig in diesem Bereich
der Gesundheitsförderung tätig. Einige Beispiele sollen das verdeutlichen:
Ressourcenorientierte Pflege
Der Patient ist „Experte“ seiner Situation. Er kann mit seinen Erfahrungen, Fähigkeiten und Möglichkeiten viel zur Gestaltung einer guten Lebens-
und Pflegesituation beitragen.
Gesundheitsberatende Gespräche mit den Patienten und/oder mit den Angehörigen. In diesen Gesprächen sind die Pflegenden nicht die Expertinnen.
Es sind Gespräche auf Augenhöhe und haben als Ziel die „Hilfe zur Selbsthilfe“. Die Pflegenden brauchen hier neben ihren Fachlichen Kenntnissen
psychosoziale, kommunikative und manchmal pädagogische Kompetenzen.
Die Aufgaben der Pflegenden werden erweitert in Richtung Beratung, Training und Coaching. Die jährlichen Schwerpunktvorträge in den
Jahreshauptversammlungen zu gesundheitsrelevanten Themen dienen der Prävention und der Gesundheit.
Mit der Aktion der Vorsorgehausbesuche werden aktiv gesundere, ältere Menschen angesprochen und mit ihnen die Möglichkeiten erörtert,
die sie selbst haben, um ihre Lebenssituation zu gestalten.
Die Sorge für die pflegenden Angehörigen ist eine wichtige Maßnahme der Gesundheitsförderung. Nur gesunde Pflegende können ihre Angehörigen
gut versorgen. Dazu gehört, dass Pflegende auch gut für sich und ihre Gesundheit sorgen. Neben persönlichen Gesprächen mit den Pflegenden gibt
es auch unterschiedliche Angebote zur Psychohygiene und Gesundheitserhaltung für die Pflegenden.
Die Hauskrankenpflege als Schnittstellen-Experte: Pflege findet heute im Umfeld von vielen anderen Diensten und Leistungen statt: Ärzte, mobile
Hilfen, Essen auf Rädern, soziale Dienste, Tagesbetreuung, Nachbarschaftshilfen u.v.m. Wichtig ist, dass alle diese Personen und Dienste gut
aufeinander abgestimmt funktionieren. Die Hauskrankenschwestern haben die Aufgabe, diese Schnittstellen zu beachten und ggf. das Case Management
der Servicestelle Pflege und Betreuung einzuschalten, um die Schnittstellen zu koordinieren. In den Krankenpflegevereinen suchen und möchten wir in
unseren Tätigkeiten noch mehr Gesundheitsorientierung. Das wird nicht nur die Arbeit der Gesundheits- und Krankenschwestern prägen, sondern auch
die Handlungsfelder für den Verein verändern und verbreitern. Die Entwicklung zusätzlicher Angebote für pflegende Angehörige, das Organisieren von
(Bildungs-) Angeboten zur Gesundheits- und Krankheitsbewältigung oder etwa Angebote für Familien mit Kindern sind Möglichkeiten, wohin sich die
Krankenpflegevereine weiter entwickeln könnten.
Wenn wir Ihr Interesse geweckt haben, werden Sie Mitglied und bringen Sie sich ein
und arbeiten Sie mit. Informationen dazu finden Sie unter dem Menüpunkt „Mitgliedschaft“!